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Ansicht auf Grebenstein von der Burg aus

Idee zur documenta keimte in Grebenstein

  • Klaus Lotz
  • 27. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. März

Neues zu documenta-Gründer Arnold Bode (von Bode-Biografin Sylvia Stöbe)

Bleistiftzeichnung entstand im Jahr 1946 in Grebenstein. Links die Wohnbaracke der Familie Bode
Bleistiftzeichnung entstand im Jahr 1946 in Grebenstein. Links die Wohnbaracke der Familie Bode

von Klaus Lotz (Kuku Grebenstein)


Nach Kriegsende befand sich Arnold Bode in der Nähe von Salzburg in einem

amerikanischen Gefangenenlager. Nach seiner Entlassung marschierte er zu Fuß nach Grebenstein zu seiner Familie.


„Gleich nachdem Arnold Bode aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekommen war, nahm er Kontakt mit alten Freunden auf… Er träumte von einer großen internationalen Kunstausstellung in Kassel. Nachdem Deutschland im Nationalsozialismus von der Internationalen Kunstentwicklung abgeschnitten war, hielt Arnold Bode es für sehr wichtig, hier wieder Anschluss zu gewinnen.“…


„Seine Tochter Nele Bode erzählte: Neue Freunde kamen dazu, aus Frankfurt der Graphiker Hans Leistikow, später dann Fritz Winter. Sie alle erzählten ihre Kriegserlebnisse und diskutierten mit meinem Vater über die große geplante Ausstellung, die damals noch keinen Namen hatte: eine Rückholidee der Werke der verbotenen Maler und Bildhauer.


Arnold Bode sagte, dass so viele Studenten direkt aus dem Krieg zurückgekommen seien, die total ahnungslos über die Verbrechen der Nazis, den Bilderraub und über das Schicksal der verbotenen Künstler waren. All das wollte er aufzeigen und Künstler wie Paul Klee, Ernst Ludwig Kirchner, Ernst Wilhelm Nay, Hans Arp, Max Beckmann, Franz Marc, August Macke, Wassily Kandinsky und viele andere mehr wieder in Deutschland bekanntmachen …


„Und die Idee zur documenta hat er in dieser Wohnbaracke in Grebenstein

entscheidend weiterentwickelt.“ (Zitiert aus: Stöbe, Sylvia: Jahrbuch des Landkreis` Kassel-2025, S. 126 u. 127)


 

Hintergrund


Am 22.10.1943, nach dem verheerenden Bombenangriff auf Kassel,  wurde das Haus der Familie von Arnold Bode unbewohnbar. Die Firma Nicolaus  Bode  hatte einen Holzbaubetrieb und ein großes Holzlager. Daher suchte man in der Umgebung von Kassel nach einem geeigneten Baugrundstück, um mit dem vorhandenen Holz Wohnunterkünfte zu bauen. Die Stadt Grebenstein bot ihnen ein Grundstück an der alten Kasseler Landstraße - heute die Burguffelner Straße - an. Schließlich errichtete die Fa. Nicolaus Bode insgesamt vier sogenannte Behelfsheime.


Während des Kriegs war Arnold Bode für die Ausgestaltung von Kasernen eingesetzt. Am 17.12.1943 schrieb Arnold Bode: „Lu (Kosename für seine Frau Marie-Luise) wird von Januar ab in Grebenstein in unserem neuen Behelfsheim sein – es gibt zwar keine Möbel – aber wenigstens ein eigenes Dach, und man muss wieder so anfangen wie schon einmal in Zehlendorf – Stück um Stück – Es wird gehen müssen!“


(zitiert aus: Georgsdorf, Heiner: Arnold Bode, Schriften und Gespräche, Berlin 2007, S. 19).



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